Die Wirkung von CBD in der alternativen Behandlung von Psychosen und Depressionen

    In der Behandlung von psychischen Störungen wie Psychosen und Depressionen kommen verschiedene Psychopharmaka zur Anwendung, deren Wirkstoffe die Aufnahme von Botenstoffen im Gehirn beeinflussen und dadurch die Symptome reduzieren. Auch wenn solche Medikamente in vielen Fällen beachtliche Therapieerfolge erzielen, kann deren langfristige Einnahme die allgemeine Gesundheit durch zahlreiche, teilweise schwere Nebenwirkungen erheblich beeinträchtigen. Auch die körperliche und psychische Abhängigkeit von solchen Medikamenten ist für viele Patienten äußerst problematisch. Seit einigen Jahren gewinnt Cannabidiol, kurz CBD, als natürliche Alternative zu chemischen Arzneistoffen bei psychischen Erkrankungen immer mehr an Bedeutung. Zahlreiche wissenschaftliche Studien ergaben, dass der nicht-psychoaktive Wirkstoff der Cannabispflanze bei Psychosen und Depressionen die Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn reguliert und dadurch die vielfältigen Symptome dieser Krankheitsbilder nachhaltig lindern kann – ohne unangenehme Nebenwirkungen und Risiken einer Abhängigkeit.

    CBD und seine positive Wirkung bei Vorliegen einer Psychose

    In der Schulmedizin kommen in der Behandlung von Psychosen wie der Schizophrenie Neuroleptika zum Einsatz, deren chemische Wirkstoffe mit den Transmittersystemen im Gehirn interagieren und dadurch Halluzinationen und wahnhafte Vorstellungen reduzieren. Gängige Präparate wie Amisulprid oder Clozapin beeinflussen die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin und blockieren deren Rezeptoren. Allerdings sind noch andere Botenstoffsysteme maßgeblich an der Entstehung von psychotischen Störungen beteiligt, die durch diese Medikamente nicht beeinflusst werden – insbesondere das Endocannabinoid-System. Das vom menschlichen Körper gebildete Endocannabinoid Anandamid ist in diesem Hinblick von zentraler Bedeutung. Diese ungesättigte Fettsäure wird für jene Vorgänge im zentralen Nervensystem benötigt, die Gedanken und Wahrnehmungen beeinflussen. Bei Psychose-Patienten ist dieser Botenstoff in deutlich geringerer Konzentration nachweisbar als bei gesunden Menschen.

    In diesem Zusammenhang erweist sich CBD als sinnvolle und erfolgsversprechende Alternative zu den gebräuchlichen antipsychotischen Arzneistoffen. Im Jahr 2011 führten deutsche Wissenschaftler eine erste wichtige Studie zur Wirksamkeit von CBD bei Psychosen durch. Sie konnten nachweisen, dass die Einnahme von Cannabidiol bereits nach vier Wochen zu einer deutlichen Erhöhung des Anandamidspiegels führt. CBD ist in der Lage, die Bildung jenes Enzyms zu hemmen, das für den Abbau des für die psychische Gesundheit wichtigen Endocannabinoids verantwortlich ist. Wie sich herausstellte, konnte der pflanzliche Wirkstoff die psychotischen Symptome ebenso effektiv lindern wie Neuroleptika. Diese ersten erstaunlichen Erkenntnisse wurden in den Jahren 2017 und 2018 in Australien und London bestätigt. Die Forscher konnten zeigen, dass CBD die normale Wahrnehmung, kognitiven Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen bei Vorliegen von Psychosen in hohem Maße verbessert. Gleichzeitig wurden die optimale Verträglichkeit und das Ausbleiben von Nebenwirkungen bei langfristiger Anwendung von CBD-Präparaten belegt.

    CBD bei Depressionen – Wirkungsweisen und Heilungschancen

    Auch Menschen mit Depressionen werden in den meisten Fällen mit Psychopharmaka therapiert, die die Wirkung einzelner Botenstoffe beeinflussen. In der Schulmedizin sind die sogenannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI, die Mittel erster Wahl. Diese Antidepressiva erhöhen die Konzentration von Serotonin, auch als Glückshormon bekannt, und wirken dadurch stimmungsaufhellend. Wie Antipsychotika verursachen auch Antidepressiva teils erhebliche Nebenwirkungen, die sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Darüber hinaus können diese Präparate lediglich die Serotonin-Konzentration beeinflussen, bei der Entwicklung von Depressionen spielen neben Serotonin jedoch noch andere Faktoren eine wichtige Rolle.

    CBD ist genau wie die zur Gruppe der SSRI gezählten Medikamente in der Lage, den Serotoninrezeptor 5-HAT 1A zu aktivieren und dadurch den Serotoninspiegel zu erhöhen – ohne die gefürchteten Nebenwirkungen. Gleichzeitig entfaltet Cannabidiol eine entspannende, beruhigende und ausgleichende Wirkung, die verbesserte Schlafgewohnheiten und damit verbunden die umfassende Regeneration des gesamten Organismus fördert. In diesem Zusammenhang erhöht die Einnahme von CBD-Präparaten auch die Fähigkeit der Bewältigung von Stress, der in vielen Fällen an der Entstehung von Depressionen maßgeblich beteiligt ist oder sogar als Ursache definiert wird.

    Wie in der sanften Behandlung von Psychosen entfaltet Cannabidiol auch in der Therapie von Depressionen eine breitgefächerte Wirkung, die über die Erhöhung des Serotoninspiegels hinausgeht. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bei Menschen mit Depressionen der Hippocampus, eine die Emotionen steuernde Region im Gehirn, im Vergleich zu Gesunden eine deutliche Verkleinerung aufweist. Dies ist auf eine verminderte Fähigkeit der Neurogenese, das heißt der Regeneration von Nervenzellen, zurückzuführen. Das Gewebe ist in der Lage, sich im Laufe des Lebens immer wieder neu zu bilden, wenn der Zellaufbau durch die Einwirkung der körpereigenen Endocannabinoide stimuliert wird. Da CBD die Konzentration des Endocannabinoids Anandamid erhöht, entfaltet es im Hippocampus eine zellschützende Wirkung. Eine im Jahr 2017 von einer italienischen Wissenschaftlerin veröffentlichte Studie über CBD und Epilepsie konnte bestätigen, dass der Wirkstoff der Hanfpflanze das Wachstum von Neuronen anregt und dadurch bei regelmäßiger Einnahme zu einer Linderung der mit Depressionen verbundenen Symptome führt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die durch CBD angeregte Regeneration der Nervenzellen eine gewisse Zeit erfordert. Die Anwendung von Cannabidiol sollte daher bei ernsthaften akuten Depressionsschüben mit Selbstmordgedanken keinesfalls eine ärztliche Konsultation oder Psychotherapie ersetzen.

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