Mikropenis – Wann ist er zu klein?

    Als „bestes Stück“ nimmt der Penis eine große Rolle in der Selbstbetrachtung vieler Männer ein. Die Größe als Maßstab für Männlichkeit heranzuziehen, sorgt für irrationale Vergleiche und schürt unnötige Ängste. Nur bei wenigen Männern ist der Penis tatsächlich so klein, dass Ärzte von einem Mikropenis sprechen. Ob der Träger sein Glied als zu klein empfindet, hat mit dem medizinischen Befund also wenig zu tun.

    Junger Mann schaut nachdenkend aus dem Fenster Foto: pexels / pixabay

    Wann ist ein Penis ein Mikropenis?

    Von einer medizinischen Eindeutigkeit auszugehen, ist irreführend. Dennoch sprechen Ärzte üblicherweise ab einer Größe von 7 cm oder weniger im erigierten Zustand von einem Mikropenis. Die Angabe gilt nur für Erwachsene, da sich das Glied bei Kindern und Jugendlichen noch in der Entwicklungsphase befindet. Bei ihnen gelten andere Maßstäbe. Dennoch können Ärzte einen Mikropenis bereits vor dem Erwachsensein feststellen. Die einhergehenden medizinischen Folgen wirken sich dabei, neben Problemen beim Sex, vor allem auf die Psyche aus. 

    Auswirkungen eines Mikropenis

    Dass nachgewiesene Fachleute bei Mikropenissen von einem medizinischen Befund ausgehen, hat natürlich seine Gründe. Zu kleine Penisse führen zu Problemen beim Sex. Zwar ist die Potenz in keiner Weise eingeschränkt, die Penetration der Scheide allerdings schon, die für Betroffene oft nur klitoral möglich ist. Dazu kommen häufig mangelndes Selbstvertrauen und weitere  psychische Probleme, die im Extremfall zu einer Depression führen können. Nicht selten meiden betroffene Männer aus Scham sexuelle Beziehungen. Ebenso kann ein Mikropenis die Attraktivität für Sexualpartner verringern und so zu Schwierigkeiten beim Aufbau einer langanhaltenden Beziehung führen.

    Therapiemethoden

    Bereits im Kindes- und Jugendalter können Fachärzte erkennen, ob Jungen einen Mikropenis entwickeln. Liegen hormonelle Ursachen vor, erhalten die betroffenen Jugendlichen in Absprache mit ihren Eltern und nach ausführlichen Beratungsgesprächen unter Umständen eine Hormontherapie – in der Regel handelt es sich um Testosteron. In den meisten Fällen entwickeln Pubertierende dadurch einen Penis in Normalgröße. Bei Erwachsenen funktioniert eine Hormonbehandlung jedoch nicht mehr. Sie erhalten zunächst psychische Hilfe. Einige lernen einen gesunden Umgang und führen auch mit einem Mikropenis ein glückliches Leben. Als letzte Möglichkeit unterziehen sich Betroffene operativen Eingriffen. Hier gibt es verschiedene erfolgversprechende Methoden, die die Funktionsfähigkeit des Penis erhalten. Ein Risiko stellen die Operationen dennoch dar, weshalb Ärzte im Zweifel von einem Eingriff abraten. Für Betroffene gilt es oft zunächst, die eigene Scham zu überwinden, um sich professionelle Hilfe zu holen. Für Ärzte, die in diesem Bereich arbeiten, sind Mikropenisse Alltag. Sie sind diskret und zeigen Verständnis für die Probleme. 

    Kostenübernahme der Krankenkassen

    Die Kosten übernehmen Krankenkassen nur bei einer medizinischen Notwendigkeit. Das können Erektionsstörungen und starke Verkrümmungen sein. Liegt eine ärztliche Diagnose vor, müssen Krankenkassen auch die Behandlung eines Mikropenis zahlen. Empfindet lediglich der Träger seinen Penis als zu klein, handelt es sich um einen kosmetischen Eingriff. Dann zahlt der Betroffen die OP aus eigener Tasche.

    Hilfe holen

    Sich einzuschließen und zu resignieren ist die denkbar schlechteste Vorgehensweise für alle Leidtragenden. Ärztliche Hilfe einzuholen, sei es psychischer Art oder der Gang zum Urologen, ist der erste richtige Schritt für Betroffene.

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