Schlafstörungen im Alter – auch Senioren brauchen einen erholsamen Nachtschlaf

    Experten zufolge leiden ältere Menschen häufig unter Schlafstörungen. Schlafstörungen im Alter können aber große Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, denn entgegen der weitverbreiteten Meinung, benötigen ältere Menschen in etwa genauso viel Schlaf, wie jüngere Erwachsene. Laut dem leitenden wissenschaftlichen Mitarbeiter des International Longevity Centers Dr. Harrison Bloom in New York, sind Schlafprobleme nebst Schlafrhythmusstörungen kein fester Bestandteil des Alterns. Darüber hinaus sagte er auch, dass es ein ziemlich weit verbreiteter Mythos sei, dass ältere Menschen weniger Schlaf bräuchten als jüngere Menschen.

    Schlafstörungen im Alter sind keine Seltenheit

    Aber dennoch, in einer aktuellen Studie  die im American Journal of Medicine veröffentlicht wurde, fanden Forscher heraus, dass mehr als die Hälfte der älteren Menschen Probleme haben, den Schlaf zu bekommen, den sie eigentlich bräuchten.

    Dr. Julie Gammack, Assistenzprofessorin der Medizin in der Abteilung für geriatrische Medizin an der St. Louis Universität in den U.S.A und auch Autorin der Studie, sagte, dass ältere Menschen zu einer „Schlaf-Fragmentierung“ neigen, das heißt, dass sie oft während der Nacht aufwachen. Sie fügte hinzu, dass ältere Erwachsene scheinbar seltener „REM“ (rapid eye movement) Schlafphasen erleben, die Art des Schlafs währenddessen schnelle Augenbewegungen stattfinden.

    Es ist unklar, welche besondere Bedeutung, diese natürlich vorkommenden Veränderungen der Schlafgewohnheiten haben, die die Lebensqualität eines Menschen beeinflussen, das Wesentliche aber ist allerdings, dass ältere Menschen tatsächlich oft unter Schlafstörungen und Schlafproblemen leiden, so Dr. Bloom. In Übereinstimmung damit sagen Experten, dass in der Regel mehr als nur ein Faktor dabei eine Rolle spielt.

    Der amerikanische Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften und stellvertretende Direktor der Universität vom Northwest Geriatric Washington Education Center Prof. Michael Vitiello erklärte, dass Schlafstörungen bei älteren Erwachsenen typischerweise mit akuten und chronischen Krankheiten in Verbindung stehen, einschließlich spezifischer Schlafstörungen wie der Schlafapnoe und dem Restless-Legs-Syndrom, die häufiger bei der älteren Bevölkerung auftreten.

    Aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses treten bei älteren Menschen typischerweise eher Krankheiten auf und sie leiden auch öfter unter Schmerzen. Dr. Gammack hat darauf hingewiesen, dass diese Tatsachen zu Schlafstörungen führen können, worauf die Betroffenen verstehen konnten, dass eine Schlafstörung tatsächlich auch die Folge irgendeiner ihrer anderen Beschwerden sein kann. Dr. Bloom fügte hinzu, dass die Einnahme mehrerer Medikamente, wie es bei den meisten älteren Menschen der Fall ist, auch zu Müdigkeit und Hypersomnie, oder Schlafsucht führen kann. Ein weiteres großes Problem, auf das Dr. Bloom hinwies, würden Depressionen und Angstzustände sein, da diese Erkrankungen im Allgemeinen mit Schlafstörungen einhergehen.

    Doch trotz des häufigen Vorkommens von Schlafschwierigkeiten bei älteren Erwachsenen erhalten viele Patienten nicht immer die Hilfe, die sie benötigen. Prof. Vitiello zufolge hat der durchschnittliche Arzt in Bezug auf Schlafstörungen nur wenig Erfahrung und in der Regel ist eine routinemäßige Untersuchung von Patienten daraufhin für die meisten Ärzte nicht gerade etwas Alltägliches. Zeitmangel, mangelnde Ausbildung, oder die Ansicht, dass es einfach zu wenig Möglichkeiten gibt, um den Schlaf zu verbessern, könnten die Gründe dafür sein. Infolgedessen bleiben Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, Restless-Leg-Syndrom, Schlafapnoe und Störungen des zirkadianen Rhythmus (= der tageszeitliche Rhythmus von biologischen Funktionen) unerkannt und unbehandelt.

    Um dem Problem auf irgendeine Weise auf die Spur zu kommen, beschäftigen sich Wissenschaftler seit geraumer Zeit mit der Ausarbeitung von Leitlinien über das Thema Altern, Geriatrie und Schlaf, um Prävention, Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen bei älteren Erwachsenen zu fördern. Dr. Bloom zufolge besteht der Grund, warum sich die Forscher mit dem Problem auseinandersetzen, neben dem Hauptthema Lebensqualität und Müdigkeit, darin, dass Schlafstörungen mit Bluthochdruck, Diabetes, Lungen- und Herzerkrankungen, Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht werden. Eine Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen Schlafstörungen und diesen chronischen Krankheiten muss noch festgestellt werden, Dr. Bloom legt aber nahe, dass hier ein Zusammenhang besteht.

    Information: Mit einem Sternchen(*) oder mit der Bezeichnung "Partnerlink" gekennzeichnete Links sind sogenannte Affiliatelinks. Weitere Info: Was sind Affiliatelinks?
    Diesen Beitrag teilen
    Wichtiger Hinweis: Die auf www.gesundheittipps.net vorgestellten Inhalte wurden zu rein informellen Zwecken erstellt. Sie ersetzen IN KEINER WEISE eine professionelle medizinische Untersuchung, Beratung und Behandlung. Bitte beachten Sie dazu den Haftungsausschluss bezüglich medizinischer Themen.