Tinnitus ist die lateinische Bezeichnung für das „Klingeln in den Ohren“. Dieses Leiden äußert sich dadurch, dass die Betroffenen Geräusche hören, die für Außenstehende nicht wahrnehmbar sind, wobei man zwischen einem subjektiven und einem, allerdings sehr seltenen, objektiven Tinnitus unterscheiden muss.
Bei der letzteren Art gibt es körpereigene Geräuschquellen, die durch Fehlbildungen in den Gefäßen oder ähnliche Störungen in der Nähe des Ohrbereichs bedingt sind, die diese Geräusche verursachen. Das ist jedoch, wie gesagt, sehr selten und eine Ausnahme unter den Tinnitusleiden.
Weitaus häufiger ist der subjektive Tinnitus anzutreffen, bei der der Patient Ohrgeräusche hat, für die es keine feststellbare Quelle gibt und die auch in ihrer Intensität nicht gemessen werden können.
Ein subjektiver Tinnitus kann mit den unterschiedlichsten Erkrankungen einhergehen, es gibt die vielfältigsten Tinnitus-Ursachen.
Häufige Ursachen von Tinnitus
Wie bereits erwähnt, können die Ursachen von Tinnitus im Allgemeinen sehr vielfältig sein. Häufige Ursachen sind beispielsweise Grunderkrankungen des Ohres dies können wiederholt auftretende Entzündungen aber auch schon erlebte Schalltraumata oder Hörstürze sein. Diese Erkrankungen begünstigen nachweislich das Auftreten von Tinnitus.
Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass auch Pfropfen aus Ohrschmalz als Ursachen für die Ohrgeräusche infrage kommen, daher sollte notfalls das Ohr durch einen Facharzt regelmäßig gereinigt werden. Seien Sie jedoch vorsichtig mit der Verwendung von Stäbchen zur Reinigung, denn diese können Entzündungen begünstigen.
Eine der Tinnitus-Ursachen kann ein Fremdkörper im Ohr sein, wie etwa ein Pfropfen aus Ohrenschmalz oder von außen eingedrungene Objekte. Auch Entzündungen des Ohres können hier eine Rolle spielen. Neben viralen und bakteriellen Infektionen kommen ebenfalls Erkrankungen des Mittelohres, die Störungen der Schallübertragung verursachen, infrage.
Autoimmunerkrankungen und giftige Substanzen, die auf das Ohr einwirken, können ebenso Ohrgeräusche auslösen. Ein akutes oder chronisches Schalltrauma könnte ebenfalls für den Beginn eines Tinnitus verantwortlich sein. Des Weiteren gibt es noch andere, sehr seltene Krankheiten, die mit einem Tinnitus einhergehen.
Die jedoch bei Weitem häufigste Ursache für das „Klingeln im Ohr“ ist ein vorangegangener Hörsturz. Dieser ist bedingt durch eine Durchblutungsstörung des Ohres, die oftmals durch chronische Überlastung oder auch Unfälle hervorgerufen wird. In der Folge kann Schwerhörigkeit, komplette Ertaubung und im Anschluss auch ein Tinnitus entstehen.
Oftmals wird der Tinnitus mit einem Hörsturz verwechselt, was jedoch völlig falsch ist, hier ist es notwendig, klar zwischen beiden Erscheinungen abzugrenzen. Genau genommen ist der Tinnitus keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom für eine anderweitige Störung im Körper.
Gesundheitliche bzw. körperliche Ursachen für den Tinnitus können auch aufgrund von Gefäßmissbildungen vorliegen. Hierbei kann eventuell eine Behandlung durch einen Facharzt Abhilfe schaffen und das Leiden so beseitigt werden.
Bei den Tinnitus-Ursachen darf man jedoch nicht vergessen, dass eine der am häufigsten auftretenden Ursachen im Bereich des Alltagslebens Stress ist. Denn gerade häufiger oder lang anhaltender Stress kann das Auftreten eines Tinnitus begünstigen. Als Tinnitus-Ursachen sind Stress im Arbeitsleben und auch Prüfungsstress in Schule und Studium mittlerweile allgemein bekannt.
Im Gegensatz zu körperlich verursachtem Tinnitus ist solch ein Tinnitus, der durch psychische Überbelastung verursacht wird, deutlich schwerer zu behandeln, da man zunächst die stressbedingten Faktoren beseitigen muss. Denn häufig fällt dies den Betroffenen sehr schwer. Hierbei kann auch eine Verhaltenstherapie Abhilfe schaffen, da diese dem Patienten hilft mit stressigen Situationen besser umzugehen und letztendlich dazu dient, in Stresssituationen gelassener zu werden.
Denn gerade auch Manager und berufstätige Mütter leben und arbeiten unter solch großer Anstrengung allem gerecht zu werden, dass sie infolge des Drucks der hohen Anforderung einen Tinnitus begünstigen.
Behandlung von Tinnitus
Fast immer ist Tinnitus ein Ausdruck psychischer oder auch körperlicher Überforderung, deren zugrunde liegende Ursache man ergründen muss. Ein guter Ansatz einer Tinnitus-Behandlung besteht in der Problemlösung der dahintersteckenden seelischen Gründe. Eine andere geeignete Möglichkeit der Tinnitus-Behandlung kann die Anpassung eines speziellen Hörgerätes sein, welches die Geräusche reduziert.
- Bei ausgeprägten Tinnitus-Symptomen, die mit einem starken seelischen Leidensdruck einhergehen, sodass die Betroffenen in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind, kann ein Aufenthalt in einer Klinik hilfreich sein. Vor einer Behandlung der Ohrgeräusche ist jedoch ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde die erste Anlaufstelle. Oftmals werden zur Behandlung der belastenden Ohrgeräusche von den Ärzten kortisonhaltige Arzneimittel oder andere Medikamente mit gefäßerweiternden Eigenschaften verordnet.
- Eine weitere Möglichkeit um Tinnitus zu behandeln wäre die Sauerstofftherapie. Diese Art der Therapie soll einer möglicherweise bestehenden Unterversorgung mit Sauerstoff entgegenwirken, da viele Ärzte davon ausgehen, dass infolge von Sauerstoffmangel die Tinnitusbeschwerden verstärkt werden.
Außerdem können zur Beruhigung und Entspannung beitragende Maßnahmen jeglicher Art die Tinnitus-Symptome lindern oder sogar ganz heilen.
- Gut bewährte Methoden zur Entspannung sind z. B. das autogene Training, Yoga oder die sogenannte progressive Muskelentspannung. Ebenso werden bei Tinnitus manche alternative Heilmethoden, wie Akupunktur und aus dem Bereich der Homöopathie die Bachblütentherapie erfolgreich angewandt.
Falls nach mehreren Wochen oder Monaten keine Besserung der Beschwerden eintritt, könnte die Erwägung einer Psychotherapie sinnvoll sein. Zeitweilig können auch einzelne psychologische Tricks dazu beitragen, die Tinnitus-Symptome etwas abzuschwächen. Denn umso aufmerksamer die Betroffenen auf die Ohrgeräusche achten, desto intensiver werden diese von den darunter leidenden Patienten auch wahrgenommen. Wodurch ein schwer durchzubrechender Teufelskreis entstehen kann.
Bei der Tinnitus-Therapie spielt das Herausfinden der psychischen Faktoren eine wesentliche Rolle. Sind die möglichen Ursachen bekannt, ist es meist nicht mehr allzu weit hin in Richtung Genesung. Die Einsicht, dass es sich bei Tinnitus an und für sich um ein harmloses Symptom handelt, welches im Leben nicht so viel Raum einnimmt, wie wir ihm zukommen lassen, kann dazu beitragen, sich wieder mit anderen wichtigen Dingen zu beschäftigen. Auf diese Weise vergehen die Beschwerden nicht selten beinahe wie von alleine.
Ohne Frage trägt auch eine gesundheitsbewusste, positive Lebenseinstellung, idealerweise in Verbindung mit der Anwendung von Entspannungsmethoden zur Vorbeugung und Linderung von Tinnitus bei. Ebenso kann der gegenseitige Austausch von Erfahrungen mit anderen von Tinnitus Betroffenen hilfreich sein.
Info: Alternative Heilmethoden zur Tinnitus-Behandlung werden hier vorgestellt: >> Tinnitus natürlich behandeln*
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