Probleme mit Schreibabys: Baby schreit ständig, was tun?

    Alle Eltern eines Babys machen die Erfahrung, dass ihr Kind in den ersten Lebenswochen und –monaten alleine durch Schreien ausdrücken kann, dass ihm etwas fehlt. Das Baby schreit bei Hunger, Müdigkeit, einer vollen Windel, Reizüberflutung, wenn ihm zu warm oder kalt ist oder es schlicht das Bedürfnis nach Körperkontakt und liebevoller Zuwendung hat. In der Regel kann man das Baby beruhigen, indem man ohne Verzögerung auf seine Bedürfnisse eingeht.

    Wann spricht man von Schreibabys?

    Einige Eltern jedoch sehen sich auch damit konfrontiert, dass ihr Baby schreit, auch nachdem es gefüttert, gewickelt, gewiegt und stundenlang herumgetragen wurde. Kinderärzte gehen davon aus, dass 16 bis 29 Prozent aller Babys innerhalb der ersten 3 Lebensmonate zu den umgangssprachlich genannten Schreibabys gehören.

    Von einem Schreibaby ist dann zu sprechen, wenn das Schreien über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen an mindestens drei Tagen pro Woche mehr als drei Stunden pro Tag auftritt. Forscher der Weltgesundheitsorganisation geben zu bedenken, dass Eltern, die rauchen, Drogen und/oder Alkohol konsumieren und in einem spannungsgeladenen familiären Umfeld leben, überdurchschnittlich häufig ein Schreibaby haben.

    Die Eltern verzweifeln daran, dass alle Versuche, den Säugling zu beruhigen, nicht fruchten; das Baby schreit, bis sein Gesichtchen hochrot anläuft, es sich vor lauter Weinen und Schreien verschluckt und sein ganzer kleiner Körper sich versteift. Betroffene Eltern kennen nur allzu gut das folgende Szenario: Das Baby schreit nachts und lässt sich weder durch gedämpftes Licht noch durch einen Schnuller beruhigen, sodass mit der Zeit die Nerven blank liegen.

    Forscher vermuteten zunächst, dass einer der Gründe für das exzessive Schreien darin liegt, dass der noch unausgereifte Verdauungstrakt des Babys ihm sogenannte Koliken bereitet. So ist bei vielen Schreibabys* zu beobachten, dass ihr Bäuchlein sich bläht, hart wird und die Babys infolgedessen die Beinchen anziehen, um dem Schmerz entgegenzuwirken. Es konnte bisher jedoch nicht bewiesen werden, dass die sogenannten Drei-Monats-Koliken allein für das Schreien ursächlich sind; vielmehr ist es umgekehrt der Fall, dass das Baby beim Schreien viel Luft schluckt und diese dann den Bauch schmerzhaft bläht.

    Wie kann man das Baby beruhigen?

    Das Baby beruhigen kann durch liebevolles Wiegen und Tragen erfolgen. Es ist wichtig, ihm durch eine sanfte Sprechweise Geborgenheit und Ruhe zu vermitteln und ihm zu signalisieren, dass man ihm helfen möchte. Erfahrene Eltern berichten auch, dass es vorbeugend zum Schreien geholfen hat, wenn das Baby immer gleichbleibende Rituale, etwa Spaziergänge zu festen Zeiten oder liebevolle Einschlafrituale, die immer gleich ablaufen, erfährt. Babys orientieren sich gern an vertrauten Situationen; sie vermitteln ihnen Stabilität und Halt.

    Unterstützung und Hilfe bei Schreibabys

    Hilft alles nichts, gibt es in vielen deutschen Städten Schreiambulanzen, in denen Eltern rund um die Uhr fachliche Unterstützung erhalten und lernen, wie sie psychische und körperliche Spannungszustände des Babys erkennen und lösen können.

    Weiterhin hat es sich bei einigen Betroffenen als wirksam erwiesen, bei ihrem Baby eine bestimmte Wickeltechnik, das sogenannte Pucken, anzuwenden. Hierbei wird das Baby in einer Decke fest eingerollt, sodass es sich kaum bewegen kann. Davon ausgehend, dass das Baby im Mutterleib eng zusammengekrümmt lag und kaum Bewegungsfreiheit hatte, ist es naheliegend, dass das Pucken das Baby an die vertraute Situation im Mutterleib erinnert und so hilft, dass es sich sicher und geborgen fühlt und weniger schreit.

    Osteopathische Behandlung von Schreibabys

    Viele Eltern konnten auch berichten, dass das Aufsuchen eines Osteopathen wahre Wunder gewirkt hat. Osteopathen sind Alternativmediziner, die sich unter anderem darauf spezialisiert haben, Blockaden und Dysfunktionen innerhalb des menschlichen Organismus zu lösen.

    Bei Babys, die eine traumatische Geburt wie zum Beispiel eine Zangengeburt erlebt haben oder die per Kaiserschnitt entbunden wurden, treten häufig unerkannte Verschiebungen und Verspannungen im Hals- und Nackenbereich auf, die mitunter ein Grund für das exzessive Schreien sein können.

    Ein Osteopath, der auf die Behandlung von Babys und Kleinkindern spezialisiert ist, kann völlig schmerzfrei und meist innerhalb nur weniger Behandlungen dabei helfen, solche Blockaden zu lösen.

    Völlig überforderte und nervlich angespannte Eltern müssen jedoch nicht verzweifeln, da zum Ende des 3. Lebensmonats hin das Schreien deutlich nachlässt und sich nur bei ca. 8 Prozent aller Schreibabys darüber hinaus fortsetzt.

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