Gleitsichtkontaktlinsen: Sinnvolle Alternative zur Brille?

    Das Image von Brillen hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Von der lästigen Sehhilfe sind sie längst zum modischen Statement avanciert. Ab Mitte 40 kann zur normalen Sehschwäche jedoch eine altersbedingte Beeinträchtigung der Sehstärke hinzukommen und es werden auf einmal zwei verschiedene Brillen benötigt, was mitunter stören kann. Abhilfe schafft ein Gleitsichtmodell, aber auch Gleitsichtkontaktlinsen werden immer beliebter.

    Gleitsichtkontaktlinsen als Alternative zur Brille

    Mehrstärkenkontaktlinsen als Alternative zur Brille – (Foto: Olga Miltsova / 123rf.com)

    Leseschwäche im Alter

    Bei Menschen zwischen 40 und 50 verändern sich für gewöhnlich die Pupilleneigenschaften und zusätzlich zur normalen Sehhilfe ist plötzlich eine Lesebrille nötig. Anstatt beim Optiker eine Gleitsichtbrille anfertigen zu lassen, setzen immer mehr Menschen in diesem Alter auf Gleitsichtlinsen. Die Vorteile der praktischen Alternative liegen auf der Hand: Langjährige Kontaktlinsenträger müssen sich nicht erst an eine Brille gewöhnen und sportliche Aktivitäten sind ohne Einschränkung möglich. Die Auswahl an Gleitsichtlinsen ist groß. In der Regel unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Gruppen:

    • Bifokallinse: Die Linse besteht wie die Gleitsichtbrille aus zwei verschiedenen Schärfebereichen. Da die Linse leicht beweglich auf dem Auge liegt und auf dem Tränenfilm schwimmt, kann man beide Bereiche je nach Bedarf nutzen.
    • Multifokallinse: Bei diesen Linsen sind mehrere Stärkenbereiche kreisförmig angeordnet, zwei unterschiedlich scharfe Bilder werden gleichzeitig auf die Netzhaut projiziert. Auch wenn es anfangs etwas kompliziert klingt, gewöhnt sich das Gehirn schon nach kurzer Zeit an diese Art des Sehens.

    Da die Kontaktlinsen quasi direkt auf der äußeren Schicht des Augapfels – der Hornhaut aufliegen, stimmen die Messwerte nicht mit denen für eine Brille überein. Eine optimale Anpassung an die verschiedenen Sehanforderungen ist deshalb notwendig. „Wer also gerne Kontaktlinsen trägt, geht einfach zum Augenoptiker oder Augenarzt, lässt sich seine Augen kompetent vermessen und erhält die passende Empfehlung“, rät Sonja Schäche vom Berliner Kuratorium Gutes Sehen. Bei Optikern wie Fielmann findet man im individuellen Beratungsgespräch die passende Ausführung.

    Individuelle Anpassung

    Nicht nur die Werte zu Dioptrien und möglicher Hornhautverkrümmung beeinflussen die Wahl der richtigen Linse, auch Beruf und Freizeitaktivitäten müssen berücksichtigt werden. In Kombination mit einer Schwimmbrille können selbst Wassersportler die Kontaktlinsen problemlos tragen. Vorsicht ist jedoch beim Autofahren zur Nachtzeit geboten: Die Rücklichter anderer Autos können zu Blendeffekten führen, was beim Fahren erheblich stören kann. Wer regelmäßig nachts unterwegs ist, sollte deshalb lieber zur Gleitsichtbrille greifen.

    Die praktischen Mehrstärkenlinsen gibt es sowohl in harter als auch in weicher Ausführung. Harte Kontaktlinsen sind besser an das Auge anpassbar und lassen ausreichend Sauerstoff durch, während weiche Linsen einen höheren Tragekomfort bieten. Fast alle Modelle sind mit einem praktischen UV-Schutz ausgestattet. Im Beratungsgespräch sollte nicht nur das passende System, sondern auch die anfallenden Kosten besprochen werden, die je nach Modell zwischen 70 und 1000 Euro liegen können. Sie werden für gewöhnlich nicht von der Krankenkasse übernommen.

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